Warum eine Demokratie niemals über Zensur abstimmen kann

Es begab sich aber zu einer Zeit,
lange vor unserer Zeit,
da gab es schlaue Menschen,
die die Kunst des Denkens begründeten.

Einer von ihnen war René Descartes.
Descartes war auf der Suche nach der “reinen Wahrheit”,
und machte deshalb das Zweifeln zu einem seiner obersten Prinzipien.
Dies Brachte ihn zu einer interessanten Erkenntnis:

Wenn ich an allem zweifle, so kann ich selbst dann, wenn ich mich täusche, nicht daran zweifeln, dass ich zweifle(…)

Anders gesagt,

Trotz des generellen Zweifels, kann das Subjekt nicht an sich selbst zweifeln.

Denn würde das Subjekt an seiner Existenz zweifeln, so würde es am eigenen Zweifeln zweifeln, und damit durch das Zweifeln nicht mehr zweifeln.
Ein wiederspruch also.

Das Subjekt muss also mit sich selbst eine Ausnahme machen.
Dieses Prinzip lässt sich ausweiten:

ein Richter kann sich nicht selber Richten,
ein Dieb sich nicht selbst bestehlen,
ein Magen sich nicht selbst verdauen

und die Demokratie nicht über sich selbst abstimmen.

Da freie Presse bzw. freie Medien insgesammt, genau wie Meinungsfreiheit, einer der wichtigesten Grundsteine der Demokratie und gleichzeitig für eine Demokratie zwingend erforderlich sind, käme eine Abstimmung über Zensur einer Abstimmung über die Demokratie selbst gleich.

Da eine solche Abstimmung in einer Demokratie, wie vorher gezeigt, nicht möglich ist, wäre im dem Moment, einer solchen Abstimmung, das Staatssystem keine Demokratie mehr!

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One Response to Warum eine Demokratie niemals über Zensur abstimmen kann

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